Happy New Year

Jahresrückblick

Was war und was wird werden. Was wird sich vorgenommen. Welche Zielsetzung. Wohin führt die Reise. Was soll werden und wo geht es hin.

Hat mich nie interessiert. Da mich fremd gesteuerte Daten in einem Kalender nicht interessieren. Nur weil irgendein Mythos oder gar die Märchen-Bibel einen Feiertag auslobt. Zum Feiern gezwungen?

Jeder neue Tag sollte für jedes Lebewesen ein Feiertag sein. Sobald die Sonne sich erhebt. Egal, welches Datum grad von anderen zelebriert wird. Die Augen überhaupt öffnen zu können. Zu hören, zu sehen, zu riechen, zu schmecken und zu fühlen. Jeder neue Tag ist einfach ein Geschenk. Manchmal scheiße verpackt (frei nach Kid Kopphausen). Aber egal, wie kacke er beginnt. Es ist immer ein neuer Anfang, der erlebt werden will. Und muss!

Heute, zu Silvester, auf einem Spielplatz. Ein Spielplatz für „schwierige Jugendliche“ in einem Heim für diese auserlesene Sondergruppe. Eine Mutter hatte sich offensichtlich Zeit genommen, ihr Kind mal kurz zu beglücken. Ein Nachmittag in trauter Harmonie, bevor Mutti sich ins Kneipenviertel stürzt und um Mitternacht das Glas in ein, in ihr neues Leben zu heben.

Das Kind, ein Mädchen, vielleicht 6 Jahre alt, weiß davon nichts. Es ist dem Kind egal, was heute für ein Tag ist. Das Wetter ist egal. Der pfeifende Wind ist egal. Der Jahreswechsel ist egal. Mutter ist da. Und Mutter ist für mich da.

Das Kind guckt ganz nach oben zur Spitze. Muss sich dabei weit nach hinten beugen und fällt in den Sand. Lachend baut das Mädel einen Engel im Sand und ruft:

„Mutti – ich kletter jetzt da ganz oben rauf!“ Klare Ansage von dem Kid. Es geht da hoch. Ein Gerüst aus Stahlseilen. Gut vier Meter hoch.

Mutter: „Mach das nicht. Wenn du runterfällst, bist du tot!“

Kind: „Was ist tot?“

Mutter: „Na, du atmest nicht mehr. Und wir können und dann nicht mehr sehen!“

Kind: „Dann kann ich ja später da hochklettern. Dann sehe ich dich doch eh nicht mehr.“

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So viele Fragezeichen. So viel Gefühl und so viel Brisanz in einem einzigen Satz eines Kindes. „Ich mach das jetzt!“

Machen ist immer besser als Abwarten. Stillstand ist Rückschritt.

Liebe, Einfühlungsvermögen und Zeit für Kinder jedoch unersetzlich.

Frohes neues Jahr!