Die Zecke

An sich sollte dieser Post unter dem Tag >>Online<< erscheinen. Was für eine Zecke! Was für ein „beep“. Was bildet dieser „beep“ sich eigentlich ein. Da sollte man „beep“ Prozess machen und „beep“ die „beep“ aber sowas von „beeeeeeeeeeeepen“. Der „beep“ haut die Preise so kaputt. Boh ej „beep“!

WUSA

Fast jeder von uns Online-Händler nutzt das WE, um mal so ein wenig neben der Spur zu gucken. Was geht hier, was geht da. Nebenbei ein wenig Buchhaltung, Bildbearbeitung und etwas Optimierung auf den verschiedenen Kanälen. Man(n) hat ja sonst keine Hobbys. (Ausnahmen bestätigen die Regel!)

Und da fällt mir doch wieder so ein kleiner Pis“beep“ auf, der für einen Spottpreis unter aller Kajüte Artikel anbietet, die wir auch seit Jahren im Programm haben. Tut uns nicht wirklich weh – ist auch keine Konkurrenz. Aber der Zweifel nagt halt und der Taschenrechner ist nicht weit.

ALTER FALTER: Selbst, wenn wir 75% ab Werk (ohne Zwischenhändler) bekommen würden (und wir bestellen ab Werk?), wären wir bei seinem VK-Preis mit 50% zum EK in den Miesen (Ja Andreas --- ich mach noch ein Glossar. Versprochen!)

1.) Wie macht der das?  2.) Rechnet sich in keiner Weise?  3.)  Warum?

Online-Kollegen via facebook in Rage gebracht. PN verteilt – Blutdruck an der Decke. Keiner hat ne Idee, die ich, nach nun einigen Jahren im Business, nicht auch schon hatte. Ratlosigkeit.

Ooch Jungchen …

Einfach mal anrufen! Geht mir naturgemäß schwer ab. Wo ich bin, ist vorn und wenn mal nicht, dreh ich mich einfach um und laufe los! Aber es wurmte mich. Ich wollte es einfach verstehen. Irgendwie. Und wenn der „Pi-beep“ einfach besser ist als ich, dann will ich wissen, wie er das macht! Ich habe ihn dann mal angerufen und jeder Satz von Ihm begann mit: Ooch Jungchen ….

Geschichte: Der alte Mann bewohnt ein Wohnhaus mitten in Berlin Kreuzberg, welches ihm gehört. Er und Familie haben 2 Weltkriege überlebt. Seit 7 Jahren ist seine Frau nun auch tot und unten in seinem Haus hat die Bäckerei vor Jahren schon gekündigt. Da sitzt der alte Mann nun in der ehemaligen Bäckerei und „verkauft“ meinen Plunder zu Spottpreisen auf sämtlichen Portalen und an Hinz & Kunz, die einfach mal vorbeilaufen.

„Ooch Jungchen: "Meine Frau hat immer so für Duftöle und so´n Tinnef geschwärmt. Mir war´s wurscht. Hauptsache, die Frau ist glücklich und wenn zu viel – gibt ja Fenster. Und dann isse gestorben und ich sass hier mit nem Jahresvorrat. Meine Tochter sagte mir: vertick das auf eBay! Das ist nun 7 Jahre her und ich verticke immer noch --- nicht nur auf eBay!"

ABER ZU DEM PREIS?

„Ooch Jungchen: Was schert es mich? Es ist alles bezahlt – ich habe ne gute Rente und die Mieteinahmen kann ich kaum verleben. Ich kaufe den Kram bei anderen Händlern und stelle den dann ein. Für Pfennige – mich juckt es nicht und erinnert mich jeden Tag an meine Frau!"

UND WO IST DER SINN?

"Ooch Jungchen: 10 Verkäufe pro Tag bringen mindestens 3 neue Gespräche. Ob nun über email oder Telefon. Ich bin heute mit der gesamten Welt vernetzt, spreche 4 Sprachen fließend und lerne grad Mandarin. Ich freue mich über jeden neuen Kontakt. Die vier Schrippen – etwas Kaffee, ne gute Zigarre und ne Pulle Rotwein pro Tag. Was brauch ich sonst noch."

Jungchen – bist Du noch da?

Ja – ich war noch da. Ich überlegte fieberhaft, wie ich dem alten Mann den Inbegriff der Marktwirtschaft erklären sollte. Dachte aber eigentlich durchgehend nur „beep“!

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Tenor:

Das Haus am See. Ich brauchte ein paar Stunden und etwas Alkohol, um dieses Gespräch in die richtigen Bahnen zu lenken. An sich macht der alte Mann alles – aber auch gänzlich alles – richtig!

Ich bin eigentlich nur hochgradig neidisch …. „beep“