Ganz ehrlich: es kommt alle Tage wieder vor. Kunde beschwert sich, dass er zwar sein Paket erhalten hätte, da wäre aber nichts drin gewesen!
Um dem Epilog vorweg zu greifen: Mal ganz ehrlich Kunde. Was hätten wir Händler davon, Dir einen leeren Karton zu senden? Unsere Pflichten gegenüber den Portalen sind immens. Du als Kunde hast doch per se immer Recht. Und wir Händler sind durchweg in der Beweispflicht.
Beispiel: Eine mir bekannte Händlerin verkauft 50 Tischkarten zur Hochzeit. Personalisiert - eigens für den Kunden entwickelt und produziert. Der Kunde erhält die 50 Tischkarten und ist voll des Lobes. Und bestellt gleich noch einmal 200 (zweihundert!!) Tischkarten.
Nun würde ich - als Händler - ein ganz kleines Fragezeichen im Kopf haben. Gesamt nun 250 Tischkarten … für eine Hochzeit? Der Kunde brauchte die ersten 50 Tischkarten binnen einer Woche --- und nun bestellt dieser noch einmal 200 nach. Per Express? Hat sich die Bagage innerhalb von wenigen Tagen so immens vervielfacht?
Aber egal: Kunde ist König! Du druckst den Kram - stellst das Ganze in Nachtarbeit in kleinen Chargen zu jeweils 50 Tischkarten zusammen (mit Banderole und pipapo) und versendest das Paket.
Well done & strike!
Zum Termin der Hochzeit meldet sich der Kunde. Paket erhalten - aber kein Inhalt! Er möchte vom Kauf zurücktreten und seine Geld SOFORT zurück. Andernfalls würde er bei der Plattform einen Fall aufmachen und dich zudem noch negativ bewerten.
Dann stehste da. Wie Karl-Heinz im Brunnenschacht mit dem zu kurzen Kettenhemd.
Und nun?
Klar. Der Griff nach der Bodycam für unsere Angestellten ist nicht weit. Aus der Brusttasche wird der gesamte Prozess des Verpackens aufgenommen. Zudem noch vom Mitarbeiter die Verbringung zum Abholer/Versanddienstleister bis zum Erstscan!
Anm. der Red.: Erstscan = das Paket wird vom Abholer eingescant - Du hast es übergeben. Du bist raus - nun ist der Versanddienstleister gefragt.
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Machen wir es mal kurz!
Selbst wenn Du es als Händler alles per bodycam aufgenommen hast. Selbst wenn du hernach die Verbringung zum Versanddienstleister auch noch dokumentiert und in mühevoller Kleinarbeit in den jeweiligen Sequenzen /per Bestellung bearbeitet hast.
Was hilft es Dir?
Kunde sagt: „Nicht bekommen - Paket leer“. Kunde bekommt Recht von der Plattform. Ware - Arbeitszeit und Equipment also für den A^^s.
Weil Du nach der Abgabe an den Versanddienstleister eben keine Handhabe mehr hast. Du müsstest in langwierigen Prozessen erklären >> und beweisen<<, dass diese Artikel zwar von dir übergeben wurden, auf dem Weg zum Kunden aber >>irgendwie<< aus dem Paket verschwunden sind.
Das lässt sich zwar irgendwann beweisen -sicherlich!
Für die Plattform hast Du aber nur max. 24 Stunden Zeit zur ENTSCHULDIGUNG + ERSTATTUNG, um nicht im Ranking (deinem bitter verdienten Verkaufs-Status) down gegraded zu werden oder gar (nicht wirklich selten) deine Existenz auf solch einer Plattform zu verlieren - in Gänze!
Epilog: Online-Handel macht echt meeeeega Spaß!