Alles eine Frage der Verpackung ...

Thema Verpackung und Logistik

Heute ist mir klar, welche Anforderungen das Thema Verpackung stellt. Das war früher denkbar anders. Die ersten Artikel habe ich damals eingestellt und einfach verkauft. Dann habe ich mir aus alten Kartons aus unserem Laden eine passende Verpackung geschnitzt. So typischer Verkauf/Gründung aus einer Garage heraus. Das hübsche braune Klebeband aus dem Post-Shop kennt vermutlich jeder. Damit hatte ich angefangen. Artikel für den Abverkauf wurden eingekauft. Auf die Maße oder das Gewicht wurde nicht geachtet. Hauptsache verkaufen – der notwendige Karton findet sich dann schon irgendwie. Ich hatte damals sogar Fußmatten mit 60x40cm verkauft und diese einfach in mit dem Cuttermesser vorgeschnittene Papp-Rechtecke gelegt (wie ein Sandwich) und rundum fein säuberlich mit braunem Klebeband versehen. Das man die auch sorgsam falten oder einfach aufrollen und in Versandhülsen stecken könnte, war mir damals nicht klar. Verkaufen war die Losung. Möglichst viel verkaufen und dabei lernen.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als dieser Tag kam, an dem die Leer-Kartons aus unserem stationären Laden nicht mehr ausreichten. Mittlerweile hatte ich schon drei Garagen angemietet. Das Online-Geschäft nahm Fahrt auf. In unserer Wohnung im dritten Stock druckte ich die Lieferscheine und Versand-Label aus. Dann flitzte ich runter in die drei Garagen. Dort sammelte ich die Artikel der jeweiligen Bestellungen mit einem Einkaufswagen von Netto zusammen (nennt sich heute picken* 😊 ) und verpackte alles nacheinander in der größten Garage, in der meine Pack-Utensilien standen. Dann mit dem Einkaufswagen und zwei großen blauen IKEA-Tüten rüber zur Postfiliale, bevor die Mittagspause machte. Dabei gleichzeitig den Spaziergang mit dem Hund erledigt. Wieder zurück, ging der gleiche Kreislauf noch einmal los und gegen 17h stand ich wieder in der Post-Filiale.

Dann war ich irgendwann das Basteln von Kartons leid.

Ich bestellte eigene Kartons. So über den Daumen schätzte ich die durchschnittliche Größe für die meisten meiner Artikel und machte mich im Netz auf die Suche. Schnell fand ich einen Anbieter. Da ich ja gewiefter Kaufmann war 😊, bestellte ich gleich 2.000 Stück. War ja durch die Menge um einiges günstiger.

An einem verregneten Novembermorgen wurden die Kartons auf zwei Paletten via Bordstein geliefert. Jede Palette mannshoch gepackt. Austauschpaletten hatte ich natürlich nicht. Der LKW fuhr fort und ich begann, meine zweitausend Kartons nach und nach durch den Nieselregen in den dritten Stock zu schleppen. In unserer Wohnung baute ich einen Korridor vom Bad in Richtung Schlafzimmer und je eine Abzweigung in Richtung Küche und Couch. Nach nur 6 Wochen Leben in Kartons hatte ich meine Frau soweit, dass wir ein eigenes Lager mit Büro für den Online-Handel angemietet haben …. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Die Learnings dieser ersten Jahre

Das Verkaufen selbst ist nur die Kirsche auf der Sahne.

Artikel kaufe ich seither nach Größe und Gewicht passend zu meinen Kartons und Versandkonditionen bei heute verschiedenen Versanddienstleistern ein.

Jeder Handgriff oder Schritt zu viel zwischen einer Bestellung und dem Augenblick der Übergabe an den Versand kostet bares Geld.

To be continued